(Betreute)
Kinder in den Schlaf begleiten
Über fasts nichts
anderes machen sich die Eltern solch große Gedanken, wie darum, ob
ihr Kind in der Betreuung den Mittagsschlaf gut meistern wird.
Zuhause fordert das Kind vielleicht noch das Einschlafstillen ein, möchte auf dem Arm gewogen werden und lässt sich dann nur ganz ganz behutsam ablegen oder es weint jedes Mal, wenn es ihm nicht gelingt, zur Ruhe zu finden.
Daraufhin fragen sich viele Eltern, was sie im Vorwege tun können, um ihr Kind darauf vorzubereiten, dass es bald in einer anderen Umgebung bei anderen Menschen einschlafen soll.
Vorbereitungen in der Familie
Die beste Vorbereitung ist hier tatsächlich, keine Vorbereitung zu haben. Bitte trainiere nichts im Vorwege, erst recht nicht von Zuhause aus der gewohnten Umgebung heraus. Zuhause im eigenen Bettchen bereits zu üben, alleine einzuschlafen, wird deinem Kind genau das Gegenteil des Gewünschten einbringen. Warum? Weil die Gefahr sonst groß ist, dass dein Kind spürt: "Mama ist irgendwie anders und nervös. Sie verweigert mir Dinge und will mich verbiegen." Zeitgleich spürt es ganz sicher auch die Ambivalenz dahinter, dass Du als Mama / Papa diese Umstellung eigentlich auch nicht willst.
Die allerbeste Vorbereitung wäre tatsächlich, alles so zu belassen, wie ihr es als Beziehungsgespann gewohnt seid. Zuhause im geschützten Rahmen bleibt alles geborgen und an den Bedürfnissen des Kindes orientiert. Diese Beständigkeit im häuslichen Rahmen wird Dein Kind während der Eingewöhnung wie ein Sicherheitsnetz sanft auffangen. Zuhause hat es einen Ort, der Verlässlichkeit vermittelt und wo Raum und Zeit ist, Erlebnisse aus der Betreuung nach zu spüren und zu verarbeiten.
Natürlich könnten dem Kind bekannte Einschlafbegleitung durch Oma oder Tante hilfreich sein. Einfach weil Dein Kind bereits erlebt hat, sich auf andere Rahmenbedingungen während einer Einschlafsituation einzustellen. Das ist aber keinesfalls ein Garant für eine gelingende Einschlafbegleitung durch die Betreuungspersonen.
Am Besten ist also im Fazit für Zuhause:
Bindung aufrecht erhalten und Gewohntes beibehalten
Belasse eure Rituale und Gewohnheiten ganz genauso, wie sie sind: Stillen, Einschlafbegleitung, Essensgewohnheiten, Alltagsroutine, keine einschneidenden anderen Veränderungen in der Zeit, wenn möglich, wie Entwöhnungen (Schnuller, Brust, Windel...).
Schlafen
und Ruhen in der Betreuung
Jedes
Kind hat sein eigenes Bettchen mit all dem, was es von Zuhause aus
kennt und braucht. Egal ob Schnuller, Schnuffeltuch, eigenen
Schlafsack oder Bettwäsche.
Jedes Kind hat hier seine eigenen
Bedürfnisse!
Dabei bleibe ich immer so lange im Ruheraum, bis auch das letzte Kind in den Schlaf gefunden hat.
Nach und nach wird sich das Kind an den Rhythmus und das Einschlafritual bei mir gewöhnen. Dabei hat jedes Kind neben den gemeinsamen Akitvitäten vor der Ruhezeit (wie gemeinsames Bewegungslied, um Anspannung raus zu lassen und den Bewegungsdrang auszuleben, bevor es in eine ruhigere Phase übergeht) seine ganz eigenen Vorlieben, wie es im abgedunkelten Schlafraum zur Ruhe findet:
Auf
dem Arm, eng eingekuschelt ans Seitenschläferkissen, ganz ohne Decke
oder am liebsten mit dicken Socken im Schlafsack, mit Schnuller, mit
Milchflasche, mit Schnuffeltuch... Kinder sind einzigartig und jedes
hat auf seine Weise bestimmte Eigenarten und Bedürfnisse.
Kinder,
die nicht mehr schlafen mögen, kommen dann wieder mit raus und
spielen etwas Ruhigeres, schauen Bücher oder hören ein Hörbuch auf
dem Kuschelkissen. Oder werden auch - je nach Bedürfnis des Kindes - von mir gezielt beschäfitgt - am liebsten mit Tätigkeiten des praktischen Lebens. Wir backen zum Beispiel gemeinsam eine Kuchen oder bereiten den Nachmittagssnack vor.