Mein Sohn (5 Jahre und 2 Monate alt) ist kitafrei. Er wird bis zum Schuleintritt in keine Betreuung gehen.
In meiner damaligen Kindertagespflege wären 2 andere, gleichaltrige Kinder bis zur Schule bei mir geblieben.
Hier auf Fehmarn leider nicht.
Manchmal werde ich gefragt, was ich denke, wie es dann in der Schule werden soll.
Und ja, natürlich fragen wir uns das als Eltern manchmal auch. Mein Sohn hat keine Erfahrungswerte, wie es für ihn ist, 4-5 Stunden in einem zunächst fremden Raum mit für ihn zunächst fremden Kindern und Erwachsenen zu sein.
Deshalb versuche ich, ihn von Haus aus ein wenig darin zu unterstützen, ein gesundes Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein zu entwickeln. Ein Bewusstsein für sich und ein Vertrauen in sich selbst.
Ich glaube fest daran, dass von innen heraus gestärkte (hier aber unerfahrene) Kinder mit vielen fremdbestimmten Situationen gut zurecht kommen werden!
Stichwort Resilienz. Als Resilienzcoach findet ihr die liebe Leandra auf Instagram unter:
@leandravogt !
Für diese Herausforderung der Einschulung, die auf meinen Sohn in einem Jahr zukommt, habe ich mir fürs letzte kitafreie Jahr ein paar Dinge zurecht gelegt:
Am Nachmittag gehen wir regelmäßig außer Haus. An Orte, an denen viele (fremde) Menschen sind. Indoorspielplatz, Spielplatz, Strand, Freizeitpark, sonstige touristenlastige Beschäftigungen auf unserer Insel. Dort findet er zu 80% der Fälle andere, für ihn interessante / passende Kinder, um sich auseinanderzusetzen und „anzufreunden“. (Mut, Selbstbewusstsein, Sozialkompetenz)
Mein Sohn möchte immer gerne selbst bestellen und bezahlen, zum Beispiel beim Bäcker oder am Kiosk. Das begrüße ich sehr und nehme mich bewusst zurück. Ich weiß, dass das nicht für jedes Kind etwas ist, diese Hemmschwelle zu überwinden, einen fremden Menschen laut und deutlich anzusprechen. Das Kind weiß nie genau, wie der Gegenüber reagiert, ob es überhaupt als Kunde wahrgenommen wird usw. Wenn sich aber heraus kristallisiert, dass sich das Kind diese Situation zutraut, gar einfordert - bleibe im sicheren Hintergrund! (Courage und Selbstwirksamkeit)
Schule spielen! Durch seinen großen Bruder bekommt mein mittlerer Sohn ziemlich genau mit, was Schule bedeutet: früh aufstehen, frühstücken und sich morgens beeilen, Sportsachen nicht vergessen. Mittags nach Hause kommen mit einem großen Ranzen. Mittagessen, Hausaufgaben. Ganz genau das Gesehene spielen beide kleinen Geschwister fast täglich nach. Zusätzlich spielt der große Bruder gerne „richtig“ Schule mit ihnen, im Spielzimmer. Mit Ranzen, Federtasche und echten Schreibübungen am Tisch für die Kleinen. In der Form hat mein Mittlerer ganz spielerisch eine echte Vorstellung von Schule erlangt. (Vorstellungsvermögen, Einfühlungsvermögen)
Sportliche Aktivitäten im Team / im Verein. (Teamgeist, Regeln einhalten, Vertrauen in andere Menschen)
Aktionstabletts. Angebote, die ich angelehnt an die Pädagogik nach Maria Montessori vorbereite. Wichtig ist mir dabei die Freiwilligkeit und dass ich die Tabletts an den aktuellen Interessen meines Sohnes orientiert gestalte.Kein Druck. Einfach zur Verfügung stellen, anleiten, anbieten.
Welche Ideen kommen Dir in den Sinn? Was setzt ihr vielleicht Zuhause bereits um in Vorbereitung auf die Schule – egal ob KiTa-frei oder betreut. Damit meine ich ausdrücklich keine klassischen Schreib- oder Rechenübungen, sondern eher diese, die das Vertrauen Deines Kindes in sich selbst stärkt. Und darin, dass es genau so gut und richtig ist, wie es ist.